Schule fürs Leben
06.04.2011
Der Verein „Schule fürs Leben“ hat in Montebello eine Grundschule für mittlerweile über 200 Kinder und Jugendliche aufgebaut. Die Kinder erhalten in dieser Schule nicht nur eine solide Bildung, sondern auch ein warmes Mittagessen - oft die einzige Mahlzeit, die ein Kind am Tag zu sich nimmt.

So sorgt die "Schule fürs Leben" auf mehreren Ebenen für das Wohl der Kinder und unterstützt durch die Vermittlung von Bildung die Bevölkerung Kolumbiens darin, sich selbstständig aus dem Gewaltkreislauf zu befreien.
In dieser Schule arbeitet Julika Lang als Hilfslehrerin und unterrichtet Englisch, Informatik und Sport.
Die Schule gibt es seit 5 Jahren, und sie befindet sich in stetigem Wachstum. Vor kurzem gab es die Zusage für ein neues Gebäude. Darüber freuen Schüler und Lehrer sich sehr, weil nun eine sehr große Klasse (45 Schüler!) geteilt werden kann.
Die MV Gottenheim unterstützt als Sponsor die Hilfstätigkeit von Julika Lang in Kolumbien. Die 19jährige Gottenheimer Abiturientin arbeitet im Rahmen eines Freiwilligenjahres aktiv in einem über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vermittelten Projekt mit: "Schule fürs Leben".
Die Situation in Kolumbien
In Kolumbien herrscht seit 1949 ein grausamer Bürgerkrieg. Die Opfer sind die Menschen aus der Zivilbevölkerung. In einem einzigen Jahr sterben fast 4.000 Menschen eines gewaltsamen Todes, über 1.000 Personen werden jedes Jahr entführt und verschleppt. Die Zahl der Flüchtlinge liegt heute bei ca. 3,6 Millionen Menschen.
Montebello ist ein Vorort der Millionenstadt Cali. In Montebello ist die Bevölkerungszahl innerhalb von 16 Jahren von 1.500 auf 28.000 Bewohner gestiegen. Die finanziellen Mittel für Bildung sind nicht ausreichend, um allen Kindern und Jugendlichen in Montebello den Besuch einer Schule zu ermöglichen.
Offiziell sind drei Prozent der über 15-Jährigen Analphabeten, doch die inoffiziellen Schätzungen liegen mehr als doppelt so hoch.
Ohne Schulbildung fällt es den Jugendlichen schwer, für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Viele Jungen werden deshalb als Kämpfer bewaffneter Einheiten rekrutiert und für die Mädchen ist der Schritt in die Prostitution oft unvermeidbar.